Die Krebsliga Bern hat auch dieses Jahr drei innovative Forschungsprojekte unterstützt. Wir leisten damit einen Beitrag zum Forschungsstandort Bern und zur Ausbildung von vielversprechenden Forscherinnen und Forschern, was wiederum den Krebsbetroffenen zu Gute kommt. Die eingetroffenen Gesuche werden jeweils von unserer achtköpfigen Forschungskommission begutachtet.
Dieses Jahr haben wir einen Beitrag an folgende Forschungsprojekte geleistet:
Verstehen wie sich Krebszellen verändern – Ruben Bill
Krebszellen sind besonders anpassungsfähig und können auf verschiedene äussere Einflüsse reagieren. Bei der «epitheliale-mesenchymalen Transition» (EMT) verändern sich die Zellen von einer bestimmten Form (epithelial) hin zu einer anderen (mesenchymal). Das hilft ihnen, sich besser zu bewegen und in andere Gewebe einzudringen.
Lange Zeit dachte man, dass dieser Übergang von epithelial zu mesenchymal oder umgekehrt vollständig erfolgt. Doch mittlerweile weiss man, dass es auch Zellen gibt, die sich nur teilweise verändert haben. Diese «teilweise» veränderten Zellen scheinen besonders gefährlich zu sein.
Das Ziel dieses Projekts ist es, diese teilweise veränderten Zellen genauer zu untersuchen. Dies hilft nicht nur, die Grundlagen von Krebserkrankungen besser zu verstehen, sondern könnte auch neue Ansätze für die Behandlung von Krebs liefern.
Detaillierte räumliche Untersuchung der Umgebung des Wilms-Tumor – Uli Herrmann
Der Wilms-Tumor ist der zweithäufigste Tumor im Bauchraum bei kleinen Kindern. Obwohl viele Kinder gut auf die Behandlung ansprechen, kann der Tumor in seltenen Fällen zurückkehren. Ein möglicher Grund dafür ist die Tumorumgebung, die aus Krebszellen (auch medikamentenresistenten), Blutgefässen, Immunzellen und unterstützenden Zellen besteht.
Ein besseres Verständnis dieser Umgebung ist entscheidend, um neue Therapien zu entwickeln.
Warum sind einige Hirntumoren gegenüber dem gängigen Medikament Temozolomid resistent? – Elham Kashani
Glioblastom ist eine sehr aggressive Art von Hirntumor, der schwer zu behandeln ist. Wir wollen herausfinden, warum einige dieser Tumoren nicht auf die übliche Chemotherapie mit dem Medikament Temozolomid (TMZ) reagieren. Dafür untersuchen wir spezielle Moleküle (mikroRNA), die möglicherweise eine Rolle spielen.
Wir schauen uns die Aktivität dieser Moleküle genau an, testen, wie Tumorzellen in einem speziellen 3D-Modell auf TMZ reagieren, und untersuchen Proteine, die bei der Zellkommunikation wichtig sind. Wir wollen herausfinden, wie es die Moleküle in Zusammenarbeit mit anderen Genen schaffen, dass Tumorzellen sich gegen die Chemotherapie wehren können. Das Ziel ist, diese Resistenz zu verstehen, damit in Zukunft effektivere Behandlungen für diese meist tödliche Krankheit entwickelt werden können.
Sind Sie an Details dieser Forschungsprojekte interessiert? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.
Der Eingabetermin für die Forschungsgesuche ist jeweils der 31. März, die Entscheidungen der Forschungskommission werden bis spätestens im Oktober kommuniziert.
Vielen Dank für Ihre Spende