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Krebsliga BernAktuellBewegungsvielfalt durch Feldenkrais

Bewegungsvielfalt durch Feldenkrais

Hüpfen, krabbeln, rollen, rennen, tanzen, klettern, marschieren, traben, rutschen, watscheln, springen, balancieren, hangeln, spielen, hampeln und purzeln… Die Bewegungsformen als Kind sind unglaublich vielfältig und abwechslungsreich. Je älter wir werden, desto mehr werden diese natürlichen und mühelosen Bewegungen eingeschränkt, weil wir sie im Alltag nicht nutzen. Durch einseitige und zu wenig Bewegung können körperliche Einschränkungen oder Schmerzen entstehen. Eine Möglichkeit die Bewegungsvielfalt zu erweitern ist die Feldenkrais-Methode.

Dorothea Bertschi

Feldenkrais ist eine Therapieform, bei der es um die Wahrnehmung und Verbesserung von Bewegungen geht. Durch langsame und achtsame Bewegungen wird der ganze Körper mobilisiert. Beim Feldenkrais wird auf eine angenehme und leichte Weise mit Bewegungen experimentiert. Das Ziel ist, unbewusste und oft ungünstige Bewegungsmuster zu erkennen und neue, geschicktere Alternativen zu erlernen. Ungünstige Bewegungsmuster entstehen im Alltag, ohne dass wir es merken – zum Beispiel durch einseitige Belastungen, aber auch durch Unfälle oder Krankheiten.

Dorothea Bertschi ist anerkannte Feldenkrais-Therapeutin aus Bern. Im Interview erzählt sie von ihrer Tätigkeit als Therapeutin und gibt einen Einblick in die komplexe Methode des Feldenkrais.

Angewendet wird die Feldenkrais-Methode in zwei unterschiedlichen Formen: Im Gruppenunterricht und in Einzelstunden. Dorothea Bertschi bietet in ihrer Praxis beide Formen an. Sie erklärt, was die beiden Formen ausmacht und für wen sie geeignet sind:

«In den Gruppenstunden werden viele Bewegungen am Boden ausgeübt. Die Bewegungen werden nicht vorgezeigt, wie beim Tanzen oder Yoga, sondern verbal von der Therapeutin angeleitet. Dadurch werden die Teilnehmenden nicht dazu verleitet die exakte Form nachzuahmen, sondern finden eine eigene für sie passende Weise die Bewegung auszuführen.»

«Für die Teilnahme an Gruppenstunden gibt es eine wichtige Voraussetzung: Die Teilnehmenden müssen sich selbständig auf den Boden setzen, legen und wieder aufstehen können. Für die Einzelstunden braucht es diese Voraussetzung nicht: Diese Stunden sind für alle möglich, die zur Praxis kommen können.»

«In den Einzelstunden berührt und bewegt die Therapeutin ihre Klient:innen direkt. Mit den Berührungen gibt sie äussere Reize und hilft so, die Bewegungen wahrzunehmen und neue Bewegungsmöglichkeiten zu finden.»

Die Anwendungsgebiete der Feldenkrais-Methode sind sehr vielfältig:

  • Bei Erkrankungen, welche Einfluss auf Bewegungen haben, wie Schmerzen, Lähmungen, Mobilitäts- und andere Einschränkungen; 
  • in Rehabilitationen; 
  • als Begleitung bei chronischen Krankheiten; 
  • bei Atemproblemen; 
  • zur Stressreduktion und zur Linderung von psychischen Beschwerden; 
  • zur Prävention von Unfällen und Abnutzungserscheinungen; 
  • und zur Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit

«Immer wieder kommen Personen mit Tumorerkrankungen zu mir. Beispielsweise Frauen, die nach einer Brustoperation starke Schmerzen in den Armen und im Brustkorb verspüren. Ob durch Operationen, Therapien oder die Krankheit selbst verursachte Beschwerden - die Feldenkrais-Methode kann Erleichterung schaffen, Schmerzen lindern und helfen das volle Bewegungspotenzial auszuschöpfen. Auch wenn Feldenkrais den Tumor nicht heilen kann, kann eine Stunde helfen die Lebensqualität zu verbessern.»

Dorothea Bertschi sieht viele Erfolge und Verbesserungen bei ihrer Arbeit. Auf die Frage was ihr an der Methode und dem Unterrichten besonders gefällt, antwortet sie: «Ich liebe Menschen.» Ihr liegt viel daran, dass es den Menschen besser geht. Und mit der Feldenkrais-Methode hat sie für sich einen Weg gefunden dem nachzukommen. Sie möchte den Menschen Mut machen, dass jede/r etwas finden kann, das ihm oder ihr gut tut.

Vielen Dank für die spannenden Einblicke, Dorothea Bertschi!
 

Die meisten Krankenkassen bezahlen einen Anteil an eine Feldenkrais-Therapie bei einem anerkannten Therapeuten/einer anerkannten Therapeutin, wenn man eine Zusatzversicherung (Komplementärversicherung) abgeschlossen hat.


Haben wir Ihr Interesse geweckt? Im ganzen Kanton Bern gibt es diverse Gruppen- und Einzelangebote. Viele bieten auch Schnupperkurse an, um unverbindlich ein erstes Mal Feldenkrais-Luft schnuppern zu können. Möglicherweise entdecken Sie die unendliche Vielfalt der Bewegung wieder.

 

(Dezember 2024)