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Krebsliga BernPublikationenZurück ins Berufsleben – mit und nach Krebs

Zurück ins Berufsleben – mit und nach Krebs

Bei der Auftaktveranstaltung am 11. Februar zur Reihe «Arbeit und Krebs» gaben zwei Expertinnen einen ersten Überblick über die wichtigsten Fragen: Welche Leistungen bietet die Invalidenversicherung (IV)? Und wie können Betroffene nach einer Krebserkrankung erfolgreich in den Beruf zurückkehren?

Auftakt der Veranstaltungsreihe «Arbeit und Krebs»

Erfolgreiche Rückkehr braucht Zeit und Unterstützung
Der Präsident der Krebsliga Bern, Kristian Schneider, eröffnete die Veranstaltung mit wichtigen Zahlen: In der Schweiz leben derzeit über 70 000 Menschen im erwerbsfähigen Alter mit einer Krebsdiagnose. Zwei Drittel der Betroffenen kehren nach der Therapie an ihren Arbeitsplatz zurück. Doch die Genesung dauert – oft länger als bei anderen Erkrankungen, etwa nach orthopädischen Eingriffen. Zudem verändert eine Krebserkrankung den Menschen weit über die eigentliche Krankheit hinaus.

Das bedeutet: Eine erfolgreiche Rückkehr braucht Zeit und Unterstützung. Dabei betrifft die Wiedereingliederung nicht nur die erkrankte Person selbst, sondern auch Vorgesetzte, das Team und die HR-Abteilung.

Frühzeitige Unterstützung durch die IV
Bernadette Häfliger, Direktorin der IV-Stelle Bern, sprach sich in ihrem Referat für eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit der IV aus. So können Chancen besser genutzt und Widerstände abgebaut werden. Die IV spricht nicht nur Renten aus, sondern erarbeitet gemeinsam mit den Betroffenen tragfähige Lösungen. Sie kann auch Arbeitgebende und die behandelnden Ärzte beraten und notwendige Schritte aufzeigen.

Lange Wartezeiten auf Rentenentscheide
Ein Rentenanspruch besteht erst, wenn die Erwerbsunfähigkeit mehr als 40% einer Vollzeitstelle beträgt. Insbesondere bei instabilen Krankheitsverläufen oder zusätzlichen Erkrankungen (Komorbiditäten) dauern die Abklärungen oft lange. Müssen zusätzlich ärztliche Gutachten eingeholt werden, verzögert sich der Entscheid weiter. Falls der IV-Bescheid aussteht und keine Lohnfortzahlung oder Taggeld mehr verfügbar ist, übernimmt in finanziellen Notlagen die Sozialhilfe vorübergehend die Unterstützung.

Offene Kommunikation ist entscheidend
Erika Karlen-Oszlai, Psychologin und Coach, zeigte in ihrem Vortrag eindrücklich auf, dass neben den körperlichen Belastungen viele weitere Faktoren den Wiedereinstieg erschweren. Ihre Umfragen und Workshops ergaben: Eine offene und transparente Kommunikation zwischen Arbeitgebenden und Betroffenen ist entscheidend. Bedürfnisse und Erwartungen sollten frühzeitig geklärt werden.

Sie betonte zudem, dass auch die Betroffenen selbst Verantwortung tragen: Aktive Kommunikation und Information über die Rahmenbedingungen im Unternehmen sind essenziell für eine gelungene Rückkehr.

Erfahrungsbericht: Der Wert von Mitgefühl und Unterstützung
Zum Abschluss berichtete eine Betroffene ehrlich und berührend über ihre eigenen Erfahrungen mit ihrer Arbeitgeberin. Sie fühlte sich allein gelassen – weder Interesse noch Unterstützung waren spürbar. Der Kontakt ging stets von ihr aus, doch das Arbeitsumfeld zeigte wenig Mitgefühl.

Schließlich entschied sie sich für einen Neuanfang und fand eine neue Stelle. Heute erlebt sie ein unterstützendes Umfeld, in dem Verständnis und Teamgeist gelebt werden.


Referate der Veranstaltung
Bernadette Häfliger, Direktorin IV-Stelle Bern
Erika Karlen-Oszlai, lic. phil., Psychologin FSP, dipl. Berufsberaterin VSB
 



Es geht weiter
Dies war erst der Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe, welche die andiskutierten Themen nun vertiefen soll. Am Mittwoch, 18. Juni 2025, lädt die Krebsliga Bern zum nächsten Vortragsabend ein. Gabriela Kaspar und Michael Sahli der IV-Stelle des Kantons Bern werden aufzeigen, wie Betroffene nachhaltig wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden können. 
 

Datum:

 Mittwoch, 18. Juni 2025

Zeit:

 17:30 bis 19:00 Uhr

Ort:

 Kongresszentrum Kreuz, Zeughausgasse 41, 3011 Bern (Saal Fischer) 

Anmeldung: 

 erwünscht, bis Mittwoch, 11. Juni 2025 via Anmeldeformular

Programm:

 Flyer


Die Teilnahme ist kostenlos.

Die Veranstaltungsreihe mit den Vorträgen bis Dezember 2025 findet mit Unterstützung durch das University Comprehensive Cancer Center Inselspital Bern statt.


(Februar 2025; aktualisiert März 2025)